Lebwohl Norwegen

Goodbye Norway.

Am Freitag hatten wir unseren letzten Schultag in Norwegen. An diesem haben wir viele organisatorische Sachen erledigt und uns von allen Klassenkameraden sowie neu gewonnenen Freunden verabschiedet. Das war gar nicht so einfach. Sechs Wochen hinterlassen doch ihre Spuren! Am Abend sind wir nach Vikersund gestartet, dies war unser letzter gemeinsamer Tripp. Hier haben wir uns die Qualifikation der Skispringer für die Weltmeisterschaft angesehen. Das war nochmal richtig aufregend.

Skisprunganlage ohne Schnee

Skisprunganlage ohne Schnee

Am nächsten Morgen hieß es Abfahrt. 6:00 aufstehen – damit ich mich ganz in Ruhe fertig machen konnte. Noch einmal fix das Bett abziehen, sauber machen und die aller letzten Sachen im Koffer verstauen, bevor uns um 09:00 Uhr Liss-Heidi abholte. Dann ging es los Richtung  Oslo zum Flughafen und zurück nach Deutschland.

Gegen Mittag kamen wir am Flughafen an und wollten einchecken. Kaum hatten wir den Flughafen betreten, ertönte eine laute Sirene, FEUERALARM!! Der ganze Flughafen wurde evakuiert! Das alles hat  ungefähr eine viertel Stunde gedauert. Da wir noch ziemlich nah an der Tür waren, haben wir uns draußen gute  Plätze gesichert, um schnell wieder rein zu kommen. Der Feueralarm hat uns in die Hände gespielt, dadurch mussten wir uns nicht bei der riesen Schlange anstellen, die am Check-In war. Wir konnten gleich nach ganz vorne, da wir uns gute Plätze außerhalb des Flughafens gesichert hatten.

Der Check-In lief reibungslos,  genauso wie alles andere. Dann haben wir noch ein wenig bei unserem Gate gewartet, und schon ging es  ab ins Flugzeug. Erleichtert in Deutschland gelandet zu sein, ging es schnell zur S-Bahn, die wir noch bekommen wollten. Umgestiegen sind wir  im Hamburger Hauptbahnhof. Mit dem ICE dann weiter Richtung Göttingen. Im ICE habe ich fast die komplette Zeit geschlafen. In Göttingen angekommen, wurde ich auch schon von meinen Eltern begrüßt und dann ging es endlich richtig „in die Heimat“!

Tja, die sechs Wochen sind schnell vergangen. Die Lehrer und Klassenkammeraden waren echt toll – ein ganz anderes arbeiten und lernen als in Deutschland. Im Großen und Ganzen, würde ich sagen, war der Aufenthalt ein echter Erfahrungsschatz – mal fernab der Heimat und auf sich selbst gestellt. Eines steht jedoch fest – eine WG ist nichts für mich…

Jonas Fricke

Home Sweet Home ♥

Samstag!

Heute ging es nach sechs Wochen wieder nach Hause. Zum Glück hatten wir die Wohnung schon am Donnerstag sauber gemacht, so das wir nicht noch früher aufstehen mussten. Trotzdem mussten wir um 07:00 Uhr aus dem Bett, dieses abziehen, Koffer fertig packen, Geschirr spülen und den Müll rausbringen. Um 09:00 Uhr hat uns Liss-Heidi mit dem Transporter vom Internat abgeholt. Wir sind gute zwei Stunden gefahren, bis wir am Oslo-Flughafen waren. Wir sind mit unserem Gepäck in den Flughafen getapert und wollten einchecken, die Schlange von der Germanwings war unendlich lang und wir dachten so bei uns: „Na toll das kann dauern.“

Alarm

Auf einmal ging ein Alarm los – Feueralarm. Alle Menschen mussten das Gebäude verlassen, der Sicherheitsdienst hat immer gesagt, wir sollten weiter zurück gehen. Dies war aber kaum möglich weil so gut wie kein Platz war. Nach ein paar Minuten konnten wir wieder rein, Jan und Jonas sind vor uns anderen reingekommen und haben uns an der Germanwings-Schlange einen Platz freigehalten, da wir ja ein Gruppenticket hatten…

kurzer Abschied

Liss-Heidi musste leider schon wieder los, sie stand ziemlich unter Zeitdruck, verabschiedete uns kurz und schon war sie weg.

Sie sind wieder da!

Der Abschied war von kurzer Dauer, da am Mittwoch den 18.02.2015 Liss-Heidi, Øystein und Alexander aus Norwegen nach Deutschland gekommen sind. Sie wollten mal schauen wie unsere Schule in Deutschland so ist. Auch ging es um die weitere Zusammenarbeit zwischen Norwegen und Deutschland.

Unsere Heimkehr

Wir mussten noch 1,5 Stunden auf dem Flughafen Oslos warten bis es dann endlich zum Gate ging. Unser Flieger hatte 20 min. Verspätung und wir hatten schon Angst, das wir unseren ICE von Hamburg nach Göttingen nicht mehr bekommen. Aber der Flieger holte die Zeit wieder auf. Um 15:00 Uhr kamen wir in Hamburg an, holten unsere Koffer und nichts wie zur S-Bahn.

Dort stiegen wir um 16:01 Uhr in den ICE um, der uns dann nach Göttingen brachte. Jeder hatte sich mit seinem großen Koffer in einen Zweiersitz gesetzt.

Um 18:00 Uhr waren wir dann endlich in Göttingen. Aus dem Fenster habe ich schon meine Familie und meinen Freund gesehen, ich habe mich tierisch gefreut. Da an unserem Rückreisetag auch gleichzeitig Valentinstag war, habe ich mich noch mehr über die Rose gefreut, die ich von meinem Freund bekommen habe. Es war eine schöne Zeit in Norwegen aber ich bin doch wieder froh im eigenen Bett zu schlafen… Und endlich wieder bei meinem Liebsten zu sein..

Alina

Mobilitätspass für Globetrotter-Azubis

Zehn Auszubildende der BBS II Göttingen haben in den Bereichen Biologie und Gestaltungstechnik zwischen sechs Wochen und sechs Monaten ein Auslandspraktikum absolviert.

Göttingen. In einem feierlichen Festakt an den Berufsbildenden Schulen II in Göttingen übergab der GFT-Erasmus e.V. die Zertifikate des Europass Mobilitätsnachweises an vier jetzt Biologielaborantinnen, eine Gestaltungstechnische Assistentin und  fünf angehende Gestaltungstechnische Assistenten. Gefördert von Erasmus+ haben vier Auszubildenden in der zweiten Hälfte 2014 an einer zwei oder vier ½ monatigen Fortbildungsmaßnahme in Schweden, eine fertige Gestaltungstechnische Assistentin an einer sechs monatigen Fortbildungsmaßnahme in einer englischen Werbeagentur und fünf angehende Gestaltungstechnische Assistenten an einer sechswöchigen Fortbildungsmaßnahme in unserer Partnerschule in Norwegen teilgenommen.

gemeinsames Gruppenfoto: Jennifer L., Alina G., Jonas F., Jan S., Kai C., Luisa B. Maren M. und Johanna H.

gemeinsames Gruppenfoto: Jennifer L., Alina G., Jonas F., Jan S., Kai C., Luisa B. Maren M. und Johanna H.; Bild (c) Andreas Vohl

Am 08. Mai, anlässlich des kommenden Europatages, wurde den Teilnehmern der Europass Mobilität und weitere Zertifikate der europäischen Partner verliehen. Ines Puschmann Abteilungsleiterin für Naturwissenschaften und Druckabteilung begrüßte stellvertretend für die Schulleitung die geehrten Azubis, alle Gäste und Interessierte zur Mobilitätspass-Verleihung.

Der Göttinger Integrationsbeauftragte Isa Sandiraz fand zu diesem Anlass passende Worte. Er würdigte die Schüler und jungen Berufseinsteiger für ihren Mut und ihr Engagement.  Sandiraz wies darauf hin, wie wichtig Integration, Migration und interkulturelle Kompetenz für Deutschland sei. Er berichtete, dass Integrationsschulungen mehr und mehr nachgefragt werde und sich für beide Schulungsabschnitte ca. 80 Personen angemeldet hätten. Für den ersten Schulungsabschnitt hätten sich  27 Personen angemeldet und teilgenommen, von denen 25 Personen die Ausbildung zum Integrationslotsen erfolgreich abgeschlossen hätten. Der zweite Schulungsabschnitt sei mit 55 Anmeldungen auf noch größeres Interesse gestoßen, so dass nur 45 Schulungsteilnehmer hätten zugelassen werden können. Die fertigen Integrationslotsen stünden nun den Flüchtigen bei Behördengängen, Wohnungssuche und der Integration in die Gesellschaft zur Seite. Das Bewusstsein in Deutschland und bei den Göttingern für ausländische Mitbürger, Flüchtlinge und Einwanderer habe sich eindeutig geändert. Daher halte Sandiraz auch den Weg der Teilnehmer und Teilnehmerinnen (Globetrotter-Azubis) für wichtig, Deutschland für kurze Zeit zu verlassen um andere Kulturen im Arbeitsbereich kennen zu lernen.

Göttinger Integrationsbeauftragter Isa Sandiraz; Bild (c) Andreas Vohl

Göttinger Integrationsbeauftragter Isa Sandiraz

Sibylle Meyer als Vorstand des GFT-Erasmus e.V. und Berufsschullehrerin für den Beruf zum Biologielaboranten an den BBS II Göttingen begrüßte die Ausbilderin Dr. Andrea Gessler vom Tiermedizinischen Institut der Universität Göttingen und sagte: „ohne Ausbilder, wie Frau Dr. Gessler, die Auszubildenden für fünf bis sechs Monate freistellen, wären ein Praktikum und Erfahrungen im Ausland während der Ausbildungszeit kaum möglich. Nicht nur Auszubildende müssen den Mut haben und das Interesse mitbringen ins Ausland gehen und dort arbeiten zu wollen, auch Ausbilder müssen sie bei weiterer Bezahlung freistellen und vom Mehrwert des Praktikums überzeugt sein. Wie wir im Fall der drei jetzt jungen Berufseinsteiger Luisa Bierwirth, Maren Müller und Johanna Heine gleich sehen werden.“

von l. Sibylle Meyer und Frau Dr. Gessler vom Tierärztlichen Institut Göttingen

von l.: Sibylle Meyer (BBS II) und Dr. A. Gessler (Tierärztliches Institut); Bild (c) Andreas Vohl

Andrea Gessler sagte dazu: „ohne Frau Meyer, die den Förderantrag bei der EU gestellt hat, das interkulturelle Training durchgeführt und mit den Auszubildenden die ganzen Anträge ausgefüllt hat, wäre ein solches Praktikum für unsere Auszubildenden kaum möglich gewesen. Es wird absolut unterschätzt, wie viel Papierkram für eine EU-Förderung anfällt. Daher hoffen wir, dass Frau Meyer mit ihrem neuen Antrag wieder Erfolg haben wird, da wir auch in diesem Jahr gerne die nächten Auszubildenden ins Ausland entsenden möchten.“  

Da der GFT-Erasmus e.V. wegen dieser zehn Globetrotter-Azubis gegründet wurde, begrüßte Sibylle Meyer zu dieser Verleihung Erika Einecke als Mitglied des Vorstandes und ebenfalls Gründungsmitglied. Viele Personen sind aktiv am Gelingen des Projektes „Education Train“ beteiligt.

v l Maren Müller Sibylle Meyer Erika Einecke Johanna und Luisa

v. l.: Maren Müller, Sibylle Meyer, Erika Einecke, Johanna Heine und Luisa Bierwirth; Bild (c) Andreas Vohl

Erika Einecke, ebenfalls Vorstandmitglied vom GFT-Erasmus e.V. betonte in Ihrer Ansprache: „Es ist enorm wichtig, Auszubildende interkulturell zu fördern. Daher war die Gründung dieses Vereins für mich eine Selbstverständlichkeit. Diese jungen Auszubildenden sind so engagiert, das man sie einfach unterstützen muss. Ich halte es für eine riesen Chance für junge Berufseinsteiger, schon während der Ausbildung die  Arbeitswelt im europäischen Ausland auf diese Weise  kennen zu lernen. Nur so kann Europa zusammenwachsen, wenn junge Menschen den Mut finden ins Ausland zu gehen um dort Kontakte und auch Freundschaften zu schließen.“

Danach präsentierten die Biologielaboranten – Luisa Bierwirth, Maren Müller und Johanna Heine – ihren Aufenthalt und ihr Praktikum in Umeå/Schweden. Jede stellte zunächst ihren Arbeitsplatz und dessen internationalem Team aus Kenia, Ägypten und Indien vor.

v l Luisa Bierwirth Johanna Heine Maren Müller

v. l.: Luisa Bierwirth, Johanna Heine, Maren Müller; Bild (c) Andreas Vohl

Maren stellte die Erfahrungen im Praktikumsbetrieb vor. Alle Praktikanten wurden sofort integriert und in guter Arbeitsatmosphäre führte jeder eigenständig sein Projekt durch. Luisa stellte die Besonderheiten der schwedischen Arbeitswelt vor und führte aus, “dass das Arbeiten in Schweden viel stressfreier ist als in Deutschland. Es werden viel mehr Pausen gemacht und alles in einer besonderen Ruhe und Gelassenheit. Auch erwähnte sie, dass die schwedische Arbeitswelt viel familienfreundlicher ist als in Deutschland, während ein deutscher Student oder Doktorand zunächst an seine Karriere denkt, haben schwedische Doktoranden mehr Gelassenheit und bekommen in dieser Phase ihre Kinder, die in den Klinikkindergärten schon ab dem 1. Lebensjahr betreut werden. „Dies ist in Deutschland undenkbar“, so Luisa. „Allerdings war die Kontaktaufnahme zu Einheimischen schwieriger, da sie im Studentenwohnheim wohnten und dort so gut wie kein Schwede untergebracht war.“

Als Fazit sagten Maren, Johanna und Luisa, dass sich der Aufenthalt in jedem Fall gelohnt habe und richtig gewesen sei. Alle drei Absolventinnen haben, unter anderem wegen des Praktikums, sofort eine Festeinstellung bekommen. Bei jedem Bewerbungsgespräch sei das Praktikum zur Sprache gekommen. Das Praktikum sei von allen neuen Arbeitgebern als interessant und wichtig angesehen worden. Des Weiteren hätten alle drei ihre Sprachkenntnisse in Englisch verbessern, ihre Qualifikationen und Fähigkeiten weiter ausbauen und sich durch das Praktikum von anderen Bewerbern abheben können. Jede habe neue Verfahrenstechniken gelernt, die ihnen jetzt zu Gute kämen. Als Tipp nannte Luisa „sich selbst um eine Wohnmöglichkeit zu kümmern und besser in eine WG zu ziehen als ins Studentenwohnheim, da so der Kontakt zu Einheimischen und Gleichaltrigen besser wäre.“

Danach stellten die fünf GTA-Schüler und Schülerinnen (zweijährige Berufsfachschule zum Gestaltungstechnischen Assistenten)  ihren Aufenthalt und Erfahrungen in Norwegen vor.

 

von l. Kai C., Jennifer L., Jan S. und Jonas F. Alina ist nicht zu sehen

von l. Kai C., Jennifer L., Jan S. und Jonas F. Alina ist nicht zu sehen; Bild (c) Andreas Vohl

12:50 Uhr wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch Sibylle Meyer und dem Klassenlehrer der GTA-Schülerinnen und Schüler Andreas Vohl die Mobilitätspasse überreicht.

Der Europass Mobilitätsnachweis

Der Mobilitätspass besteht aus vier Seiten. Neben der Dauer und Art des Aufenthalts werden sehr ausführlich die erworbenen Kompetenzen während des Aufenthalts dokumentiert. Das Zeugnis wird vom Praktikanten, Entsender (Verein GFT-Erasmus e.V) und Empfänger (Praktikumsbetrieb und Mentor) unterschrieben.

Das Zeugnis für ein Auslandspraktikum besteht aus einer Mappe und vier Seiten Text unterschrieben von allen Beteiligten. Bild (c) Sibylle Meyer

Sibylle Meyer