Wir haben hier versucht die häufig gestellten Fragen zusammenzustellen. Einmal für unser Freiwilligenprogramm und zum anderen für das Erasmus-Programm:
Die häufig gestellten Fragen zum Freiwilligen-Programm:
Die genannten Programme haben trotz unterschiedlicher Entstehungsgeschichte und jeweils eigener Zielsetzung drei Gemeinsamkeiten: 1. Sie sind für junge Leute von 18-28 gedacht, 2. Sie sollen ein Dienst für Umwelt/Gesellschaft sein und 3. Sie dienen den TeilnehmerInnen als Lern- und Orientierungsphase. Der weltwärts-Dienst – und darum dreht es sich hier ausschließlich – ist weder eine FSJ noch ein FÖJ. Weltwärts ist ein Programm des Entwicklungshilfeministeriums BMZ (Bundesministerium für Zusammenarbeit), durchführende Organe sind deutsche Nichtregierungsorganisationen – wie wir, GFT-Erasmus e.V. – mit Kontakten in den Einsatzländern. Bei weltwärts stehen vor allen Dingen die entwicklungspolitischen Fragestellungen im Vordergrund, dazu können auch soziale Aspekte genau wie Klima- und Umweltschutz gehören.
weltwärts ist ein Angebot an junge Menschen, sich in einem entwicklungspolitischen Rahmen zu engagieren. Die Freiwilligen verfügen in der Regel über keine fachliche Ausbildung und übernehmen praktische Tätigkeiten in den Partnerorganisationen. Menschliche Beziehungen und gemeinsames Lernen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Auseinandersetzung mit den Kulturen des Gastlandes und den eigenen Lernerfahrungen sensibilisieren für den eigenen kulturellen Hintergrund und vermitteln ganz praktisch globale und entwicklungspolitische Zusammenhänge.
Die Bewerbung für den Freiwilligendienst beim GFT-Erasmus e.V. kann Projektbezogen erfolgen. Allerdings wäre es besser, sich nicht auf ein bestimmtes Projekt zu versteifen, sondern sich für den Einsatz an sich zu bewerben. In welchem Land und Projekt Du schließlich arbeiten und leben wirst, hängt schließlich einerseits von Deinen Fähigkeiten und natürlich auch Deinen Vorstellungen ab; andererseits werden natürlich auch die Wünsche und Vorstellungen unserer Partner vor Ort bei der Entscheidung berücksichtigt. Eine erste Annäherung an Deinen künftigen Einsatzort erfolgt nach Deiner schriftlichen Bewerbung (Online-Bewerbung) dem Auswahlverfahren und dem damit verbundenen Gespräch. Für ein erfolgreiches Jahr mit optimalem Lernerlebnis ist die richtige Einstellung dem Freiwilligendienst gegenüber wichtiger als eine frühe Ortswahl.
Schöner ist es, die Schreiben in Landessprache zu machen – auch wenn Deine Sprachkenntnisse in der Landessprache nicht so gut sein sollte wie Dein Englisch (es ist zudem auch eine gute Übung). Wenn Du meinst, dass Du Dich im Englischen viel besser ausdrücken kannst, dann ist Englisch natürlich auch okay.
Das Empfehlungsschreiben kann eine Lehrkraft (LehrerIn, ProfessorIn, TrainerIn), ein Mitglied Deiner (Kirchen-)Gemeinde, Partei, Gewerkschaft, Deines Sportvereins, Musikvereins etc. sein. Es sollte sich einfach um eine Person handeln, die nicht gerade Deiner Familie entstammt, Dich aber trotzdem gut kennt und fundiert beurteilen kann.
Die Entscheidung über Deinen Einsatz fällt in der Regel im Anschluss an das erste Auswahlgespräch. Eine Zusage ist für beide Teile verpflichtend, falls ein Freiwilliger nach dem Gespräch und vielleicht dem Vorbereitungsseminar (oder direkt vor der Ausreise) noch absagt, muss der Freiwillige bis dahin entstandene Kosten tragen.
Der weltwärts-Freiwilligendienst ist im Alter von 18 bis 28 Jahren möglich. Das heißt, dass Du bei Ausreise volljährig sein musst – bei uns ist der Stichtag der 1. September eines Jahres. Wer vor dem 18. Geburtstag an Vorbereitungsseminaren teilnimmt, muss uns vorab dann eine Einverständniserklärung der Eltern/Erziehungsberechtigten vorlegen. Die Altersgrenze nach oben ist 28 Jahre. Man darf bei Ausreise zum Einsatz noch keine 29 Jahre alt sein.
Für TeilnehmerInnen am weltwärts-Freiwilligendienst werden folgende Leistungen finanziell gedeckt: • eingeschränkte Reisekosten, • Versicherung während des Einsatzes, • Kosten für Unterkunft, • Kosten für Verpflegung, • Monatliches Taschengeld • Pädagogische Betreuung. Das weltwärts-Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziell bezuschusst. Insgesamt übernimmt das BMZ 75 Prozent der anfallenden Kosten. Die restlichen 25 Prozent der Kosten muss vom Teilnehmer eingeworben werden. Nachdem selten dafür gespendet wird, dass Freiwillige ins Ausland reisen dürfen, hat der GFT-Erasmus e.V. kaum Mittel, diesen Anteil zu übernehmen, und wir sind darauf angewiesen, dass die Freiwilligen uns dabei unterstützen. Unserer Erfahrung nach sollten die Freiwilligen monatlich rund 150,00 bis 200,00 Euro Eigenbeteiligung einkalkulieren. Diesen Betrag sollen sie u.a. über sogenannte Förderkreise einwerben. Bei Personen unter 25 Jahren entspricht dieser Betrag ungefähr dem Kindergeld, das sie weiterhin beziehen würden.
Wir erwarten von unseren Freiwilligen, dass sie motiviert sind und das Jahr engagiert mit- und ausgestalten. Dies beginnt nicht erst mit der Ankunft im Partnerland, sondern beinhaltet auch schon im Vorfeld gewissenhafte Vorbereitung, aktive Mitarbeit in den Vorbereitungsseminaren sowie die Einrichtung eines Förderkreises. Der Förderkreis soll Dich in die Lage versetzen, ein Jahr lang Freiwilligendienst für Klima- und Umweltschutz sowie für die Menschenrechte einzutreten. Dazu gehört ideelle Unterstützung genauso, wie ein finanzieller Beitrag um Deinen monatlichen Eigenanteil aufzubringen. Dazu wirbst Du bei Freunden, Verwandten und Bekannten oder auch bei Stiftungen und Unternehmen um Spenden und kannst so idealerweise einen monatlichen Beitrag zur Kostendeckung in Höhe von 150,00 – 200,00 Euro beitragen. Deine Teilnahme an weltwärts ist nicht von der Höhe der eingeworbenen Spenden abhängig, doch ein erstes wichtiges Prinzip für den Freiwilligendienst ist, niemandem zur Last zu fallen. Mithilfe Deiner Eigenanteil-Spenden kann die Entsendeorganisation einen Teil ihrer Kosten decken und Dir einen gut betreuten Aufenthalt gewähren. Darüber hinaus hat der Förderkreis aber auch den ideellen Hintergrund. Beim Aufbau des Förderkreises musst Du SpenderInnen über deinen Einsatz informieren und setzt Dich so bereits vor Deiner Ausreise intensiv mit Deinem Freiwilligendienst, Deinem Einsatzland sowie Deiner eigenen Motivation auseinander. Du unterstützt uns und Deine Partnerorganisation so schon vor der Ausreise durch Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Während des Einsatzes ist es üblich, den SpenderInnen regelmäßig Berichte, Fotos etc. aus den Projekten zu senden. Damit leistest Du einerseits einen Beitrag als MultiplikatorIn, da Du über die Gegebenheiten in Deinem Gastland und Projekt berichtest und so auch die Menschen in Deutschland für die Probleme vor Ort sensibilisierst. Andererseits helfen Dir diese Projektberichte auch, immer wieder selbst über eine Tätigkeit vor Ort zu reflektieren. Des Weiteren kann es während des Einsatzes motivierend sein, einen Kreis von Menschen im Rücken zu wissen, die Deinen Einsatz interessiert verfolgen und Dich unterstützen. Alle Spenderinnen und Spender erhalten selbstverständlich eine Spendenbescheinigung (bei Spenden ab 50 Euro).
TeilnehmerInnen des weltwärts-Programmes erhalten gesetzlich geregelt weiterhin Kindergeld. Dazu muss der GFT-Erasmus e.V. vor Ausreise eine Einsatz-Bescheinigung ausstellen. Du bist selbst dafür verantwortlich, dass diese bei der Kindergeldkasse eingeht.
Während der gesamten Einsatzdauer im Ausland bist Du über das weltwärts-Programm versichert. Das Versicherungspaket umfasst: • Auslandskrankenversicherung, • Rücktransportversicherung (in der Regel in der Auslandskrankenversicherung enthalten), • Unfallversicherung inklusive Invalidität, • Haftpflichtversicherung. Während der Vorbereitungsseminare, sowie nach Deiner Rückkehr nach Deutschland musst Du Dich selbst um den Versicherungsschutz kümmern.
Wir bieten drei Einsatzlängen an: • sechs Monate • neun Monate und • zwölf Monate Die Einsatzdauer hängt natürlich auch vom Einsatzort und Projektdauer ab. Im Einzelfall kann der Freiwilligendienst aber auch verlängert werden.
Ja, die Vor- und Nachbereitungsseminare sowie die Zwischenseminare vor Ort in Gastland sind verpflichtender Bestandteil des geförderten Freiwilligendienstes. Die Seminare können nicht durch ein Telefon- oder Skype-Interview ersetzt werden. Es gibt vor Ausreise zwei Seminartermine, während des Dienstes wenigstens ein Zwischen- und ein Abschlussseminar und einige Monate nach Rückkehr ein Nachbereitungsseminar.
Gute Sprachkenntnisse sind erwünscht, aber nicht verpflichtend für die Teilnahme am Programm. Zumindest grundlegende Englischkenntnisse sollten vorliegen und ggf. Französisch- oder Spanischkenntnisse, wenn sie landestypisch sind, sind wünschens- und empfehlenswert für einen erfolgreichen Start im Gastland und Projekt. Auf jeden Fall die Bereitschaft vor dem Freiwilligendienst die Sprache zu erlernen und die Kenntnisse im Gastland zu erweitern. Je besser natürlich Deine Sprachkenntnisse sind, desto interessanter und anspruchsvoller sind die Aufgaben, die Du im Projekt erledigen kannst und darfst.
Wenn unter allen TeilnehmerInnen genug Bedarf und Interesse an einem Sprachkurs besteht, kann ein solcher für die ersten Wochen nach Ankunft im Gastland organisiert werden. Die Kosten für den Sprachunterricht müssen allerdings von den TeilnehmerInnen selbst getragen werden.
Es gibt im Großen und Ganzen zwei Ausreisetermine im Sommer und Herbst. Natürlich hängt dies auch von der Länge des Aufenthalts ab. Die Ausreise erfolgt +/- bis zu 10 Tage, je nach Verfügbarkeit von Flügen des jeweiligen Jahres. Die Reise sollte vom/n TeilnehmerIn nach Möglichkeit eigenständig geplant und organisiert werden, da dies der erste wichtige Schritt zur Selbstständigkeit und für den Auslandsaufenthalt ist. Wir werden hierbei nur unterstützend oder beratend tätig sein. Im Gastland wird der/die TeilnehmerIn in der Regel abgeholt und eingewiesen.
Die Unterkunft hängt vom einzelnen Projekt ab. Idealerweise leben die Freiwilligen in einer Gastfamilie oder einer bereitgestellten landestypischen Wohnungen. In den Gastfamilien lernt man die lokale Kultur am besten kennen; möglich ist aber auch eine Unterkunft in Wohngemeinschaften mit oder ohne Selbstversorgung nahe der Einsatzstelle oder auch direkt auf dem Projektgelände. WICHTIG: Es ist kein Urlaub und insofern wird es kein Hotel sein, das heißt auch, dass es keine Putzfrau und keine Küche geben kann und ihr für Eurer eigenes Wohl und Ordnung/Sauberkeit sorgen müsst.
Auf jeden Fall nicht wie in Deutschland und wie im Hotel Mama. Du wirst landestypisch essen und ggf. selbst kochen oder vielleicht bekocht werden. Auch sind die Mahlzeiten, d.h. die Essenszeiten und Mengen, sind nicht wie in Deutschland. Sie sind dem Projekt und dem jeweiligem Land angepasst. Solltest Du also Allergien, Ekel oder Abneigungen gegen bestimmtes Essen haben, könnte dies problematisch werden, bzw. Du solltest dafür sorgen, dass Du dementsprechend Medikamente dabei hast, d.h. eine Notfallapotheke mit Kohlekompretten etc. zusammenstellen. WICHTIG: Das Wasser aus den Leistungen ist oftmals nicht trinkbar, daher immer genügend Wasserflaschen besorgen und auch bei sich führen.
Wir und unsere Projektpartner in den Gastländern leben und arbeiten für Menschenrechte, den Arten, Klima- und Umweltschutz, eine nachhaltige Produktion und eine bessere Welt. Da zudem Tätigkeiten häufig im Freien stattfinden, und sich die Wetterlage schnell ändern kann, lässt sich die Frage nach Arbeitszeiten nicht sehr verbindlich beantworten. Körperliche Arbeit auf dem Land beginnt man idealerweise schon vor Sonnenaufgang, man steht also sehr früh auf. Dafür endet der outdoor-Arbeitstag mit dem Mittagessen, nach der Siesta macht man Papierkram oder repariert Haus, Fahrrad oder macht sonst etwas. Städtisches Leben ist eher vergleichbar mit dem, was wir hier kennen. Die Partner erwarten von unseren Freiwilligen, dass sie motiviert sind, sich engagiert in den Einsatz einbringen, möglichst viel lernen und die Projekte mit Tatkraft unterstützen wollen – und die Frage nach Arbeitszeit überhaupt nicht aufkommt. In der Regel musst Du von einer 6-Tage-Woche (abhängig vom Projekt, Jahreszeit etc.) ausgehen, wobei man Samstag meist nur den halben Tag arbeitet … das ist beispielsweise wichtig, wenn man Tiere zu versorgen hat. Es gibt praktisch jederzeit die Möglichkeit, sich einzubringen und die Menschen vor Ort zu unterstützen… insbesondere wenn Freiwillige dann ehrenamtlich auch noch irgendwelche Initiativen unterstützen. Wir erwarten, dass für Dich in diesem Zeitraum in einer außergewöhnlichen Umgebung der Einsatz für Umwelt, Menschenrechte und Gerechtigkeit wichtiger sind als ein Arbeitszeitkonto. Solltest Du den Freiwilligendienst in einem Entwicklungsprojekt als 9-to-5-Job planen und bei etwaiger ehrenamtlicher Tätigkeit abends oder am Wochenende Freizeitstress verspüren, empfehlen wir Dir, Deine Motivation bereits vor der Bewerbung bei uns auf den Prüfstand zu stellen. Dennoch steht Dir während des Einsatzes auch genügend Urlaub zu, um auch außerhalb Deines Projektes Land und Leute kennenzulernen.
Das ist in der Regel in Absprache mit der Leitung des Projektes möglich. Allerdings sollte dies nicht unbedingt innerhalb der ersten vier Monate geschehen, denn in dieser Phase ist alle Energie darauf zu verwenden, sich in neue kulturelle, sprachliche und soziale Gegebenheiten einzuarbeiten und -zu finden. Wir wollen auch auf die Diskussion um die Umweltbelastung verursacht durch Freiwilligen-Reisen ins Einsatzland hinweisen. Diese Belastung wird durch Besuch aus der Heimat verstärkt und der Freiwilligendienst sollte jedenfalls nicht Anlass für Menschen sein, zusätzlich um die halbe Welt zu fliegen.
Das genaue Verfahren für die Visumsaustellung und die dafür notwendigen Dokumente werden im Vorbereitungsseminar erläutert. Ein Reisepass ist aber auf jeden Fall notwendig. Dieser sollte beim Tag der Ausreise noch mindestens zwölf Monate gültig sein, also den Zeitraum Deines Freiwilligenjahres abdecken. Solltest Du keinen Reisepass haben – oder er bald seine Gültigkeit verlieren, beantrage rechtzeitig vor dem ersten Vorbereitungsseminar einen neuen Reisepass, so dass dieser zum ersten Vorbereitungsseminar vorliegt.
Die Kosten für das Visum tragen die Freiwilligen (ca. 200 Euro je nach Einsatzort). Leider ändern sich die Bedingungen ständig, dass man hier mit schwankenden Ausgaben rechnen muss.
Grundsätzlich werden weltwärts-Freiwillige nur in Regionen entsandt, die als sicher eingestuft werden (siehe www.weltwaerts.de). Darüber hinaus verfügt jede unserer Einsatzstellen über ein Sicherheitskonzept, dass im Austausch der Freiwilligen vor Ort sowie den lokalen Partnern und Fachkräften regelmäßig aktualisiert wird. Die Themen Sicherheit und Gesundheit sind außerdem Bestandteil der Vorbereitungsseminare in Deutschland.