Krank in der Fremde – Arztbesuch in Schweden!

Zu dumm, gerade habe ich meinen Praktikumsplatz in Uppsala angetreten, da habe ich mir doch in der 3. Woche meines Aufenthaltes eine Bindehautentzündung eingefangen. Gott sei Dank, habe ich dem Rat meiner Lehrerin in Deutschland befolgt und eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen, die ich nun, wie auch immer in Anspruch nehmen werde.

Am Abend bemerkte ich bereits, dass meine Augen stark gerötet und gereizt waren. Der nächste Morgen brachte die böse Überraschung. Meine Augen waren zugeschwollen, verklebt und sehr schwer zu öffnen. Tja, meistens passiert dies nicht werktags sondern immer am Wochenende. So auch in meinem Fall. Es ist Samstag! Mit Hilfe meiner Vermieterin habe ich ein Krankenhaus gefunden, dass ich sogleich aufgesucht habe. Angekommen musste ich zunächst eine Gebühr bezahlen, vergleichbar mit unserer abgeschafften Praxisgebühr, und im Wartezimmer Platz nehmen bis eine Krankenschwester mich aufrief.

Vårdcentral Uppsala- Krankenpflegerstation wörtlich übersetzt.

Vårdcentral Uppsala- Krankenpflegerstation (wörtlich übersetzt)

Sie begutachtete meine Augen und entschied, dass dies doch ein Fall für einen Arzt ist und gab mir einen Termin noch für denselben Tag.

Anders als in Deutschland wird in Schweden der Patient erst von einer Schwester untersucht, die entscheidet ob es notwendig ist einen Arzt hinzu zu ziehen. Zwei Stunden später saß ich beim Arzt, der bestätigte, was ich befürchtete habe – eine Bindehautentzündung. Er verschrieb mir ein Antibiotikum als Salbe, die ich mir alle 3 Stunden in die Augen reiben musste.

Da ich mit den entzündeten Augen nicht zum Praktikum gehen konnte, verständigte ich den Praktikumsbetrieb, meinen deutschen Ausbildungsbetrieb und meine Lehrerin. Wir haben zwar über solche Fälle in der Vorbereitung auf das Praktikum gesprochen, aber wenn er wirklich eintritt, weiß man doch nicht, wie man sich richtig zu verhalten hat. Im ersten Schreck alles richtig gemacht! Ich blieb von Montag bis Mittwoch zu Hause und schonte meine Augen. Die komplette Heilung dauerte  mehr als vier Wochen, so dass mich meine Lehrerin in Uppsala besuchte. Es waren alle sehr erleichtert, dass es mir nach den drei Tagen wieder so gut ging, dass ich zum einen wieder zum Praktikum konnte und zum anderen auch privat in Uppsala wieder gesellschaftsfähig war.

Daniela

Auf nach Schweden: Trotz Übergepäck keine Bruchlandung

Göttingen-Frankfurt/Main-Stockholm-Umeå

Heute war es endlich soweit. Der große Tag der Reise nach Schweden, genauer gesagt Umeå, stand bevor. Mitten in der Nacht, noch völlig verschlafen, machten wir uns auf den Weg zum Frankfurter Airport. Kaum dort angekommen, die Boarding Pässe ausgedruckt und die Koffer abgegeben, hieß es auch schon Abschied nehmen von den Liebsten, die uns so zahlreich zum Flughafen begleitet hatten. Unwohlsein, Ungewissheit, aber auch die Neugier auf etwas komplett Neues begleitete uns zur Sicherheitskontrolle, wo eine Bastellschere zu leichter Aufregung  und zu einer kurzen Verzögerung führte.

Auf dem Weg nach Umeå.

Auf dem Weg nach Umeå.

Endlich am Gate angekommen (es war eine gefühlte Weltreise), verzögerte sich der Abflug auf Grund eines Personalmangels um eine halbe Stunde. Ein Sandwich als kleine Stärkung und ein Erfrischungsgetränk im Flugzeug verlieh uns neue Kräfte. So konnten wir unser Gepäck von einem Ende des Stockholmer Flughafens zum Anderen befördern. Ab jetzt hieß es, goodbye Deutsch und Euro, hallo Englisch, Schwedisch und Kronen. Davon völlig fertig, machten wir erst mal ein Nickerchen im Wartebereich des Gates vom Flug nach Umeå. Kaum aufgewacht, überkam uns der Hunger und wir gönnten uns Luxussandwishes für 73 SEK (7,92€). Mit einer kleinen, niedlichen Maschine und wunderschönen Wetter ging es dann in ca. 1 Stunde von Stockholm nach Umeå, in der wir die Aussicht sehr genossen.

Landeanflug auf Umeå.

Landeanflug auf Umeå.

Strahlender Sonnenschein und unsere Professoren empfingen uns am süßen Flughafen von Umeå. Wir fühlten uns von Anfang an herzlich empfangen und in guten Händen. Das Abenteuer Auslandspraktikum in Schweden kann beginnen.

Maren, Luisa & Johanna

Newcomer in Sachen ErasmusPlus

Göttingen. Lernen an der Universität Uppsala, Universität Umeå in Schweden und in England bei der Firma Modus Creative ist erstmalig auch Schülerinnen aus der BBS II Göttingen möglich. 

Fünf Schülerinnen von den BBS II Göttingen nehmen an Europas beliebtestem Bildungsprogramm teil und starten auch gleich mit Langzeitpraktika. Zu den Newcomern zählen die Initiatorin Studienrätin Sibylle Meyer, die das Projekt vorrangig betreut und fünf sehr engagierte Schülerinnen aus dem Ausbildungsberuf des Biologielaboranten (Luisa, Daniela, Johanna und Maren) und unserer zweijährigen Berufsfachschule zur Gestaltungstechnischen Assistentin (Frederike). Gemeinsam machen wir uns auf und erkunden die Neuerungen der EU-Kommission, die uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Viele Hilfen wurden zugesagt und versprochen, doch scheint momentan das Motto: „Hilfe zur Selbsthilfe“ vorrangig zu sein! – Wir wollen hier aber nicht klagen, sondern uns mit den Schülern freuen!

Der August naht und wir sind gespannt, welche aufregenden Berichte uns von den fünf Schülerinnen erreichen werden.

Schüler der BBS II Göttingen finden es Spitze ein Auslandpraktikum machen zu können.

Schüler der BBS II Göttingen finden es Spitze ein Auslandpraktikum machen zu können.

Auch die BBS II Göttingen möchten mit Hilfe des Vereins „Göttinger-Freizeit-Treff-Erasmus e.V“ an Europas beliebtem Bildungsprogramm „ErasmusPlus“ teilnehmen. Es sind nicht nur strategische Schulpartnerschaften nach Norwegen, Finnland, Schweden, Norditalien, England und Polen aufgebaut worden. In diesem Jahr sollen erstmalig Langzeitpraktikanten versuchsweise in ihren Fachbereichen für wenigstens zwei bis sechs Monate ins europäische Ausland reisen und lernen. Auf diesem Gebiet sind die BBS II Göttingen aber auch der Göttinger-Freizeit-Treff-Erasmus e.V. absolute Newcomer. Bisher ist es nur Hochschulen möglich gewesen Studenten über vier Wochen hinaus ins Ausland zu schicken. Nun wird es erstmalig auch einer Berufsschule gelingen hier Erfahrungen zu sammeln. Wir setzen sogar noch einen drauf. Erstmalig ermöglichen wir im Zuge „Lebenslangen Lernens“ auch einer Berufsfachschülerin nach bestandener zweijähriger Berufsfachschule ein Auslandspraktikum. Das Praktikum wird zum Teil für ihren Fachoberschulabschluss anerkannt werden. Auch auf diesem Gebiet bewegen wir uns als Newcomer!

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ (Erich Kästner)

Links:

http://www.bmbf.de/de/23124.php

http://www.erasmusplus.de/

Sibylle Meyer