Ein EU-Siegel für Qualität und Nachhaltigkeit (ECVET)

Das EU-Siegel für ECVET - nun in den BBS II Göttingen, Godehardstr. 11, 37081 Göttingen

Das EU-Siegel für ECVET – nun in den BBS II Göttingen, Godehardstr. 11, 37081 Göttingen

Göttingen. Der GFT-Erasmus e.V. als Förderverein für Aus- und Weiterbildung der BBS II Göttingen ist am 29.09.2016 mit dem ECVET Siegel (European Creditsystem for Vocational Education & Training-Siegel) ausgezeichnet worden. Das ECVET-Siegel erhalten Einrichtungen, die berufliche Auslandsaufenthalte unter Anwendung von ECVET-Prinzipien und -Instrumenten zur Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit organisieren.

Während in letzter Zeit immer mehr Schulen den niedersächsischen Titel „Europaschule“ anstreben, arbeitet die BBS II Göttingen zusammen mit dem GFT-Erasmus e.V. fleißig an der Internationalisierung von Schule und baut seine Kompetenzen nicht nur im Bereich „Europa“, sondern auch global aus. Das ECVET Siegel ist eine Auszeichnung, mit der Bildungseinrichtungen, die Auslandsaufenthalte organisieren, auch nach außen ihre Nachhaltigkeit zeigen können. Gerade in den skandinavischen Ländern, wie z.B. Finnland, wird bei der Zusammenarbeit auf dieses Siegel geachtet. Laut der PISA-Studie gehören gerade die finnischen Schulen zu dem erfolgreichen Drittel. Das EU-Siegel zeigt, dass wir, der GFT-Erasmus e.V., und die BBS II Göttingen nicht nur Teilnehmer für einen bestimmten Zeitraum ins Ausland transferieren. Es zeigt vor allem, dass wir dies mit einem nachhaltigen Programm und nach EU-Richtlinien unter Verwendung der ECVET-Prinzipien und ECVET-Instrumente zur Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit von Mobilitätsmaßnahmen tun. Das Siegel wird noch nicht lange vergeben, daher sind wir mächtig stolz seit Gründung 2014 zusammen mit der BBS II Göttingen zu den 12 Einrichtungen zu gehören, die sich um dieses Siegel beworben haben. Nach Abschluss der Begutachtung hat die Nationale Agentur (NA) beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) an insgesamt 9 Einrichtungen das ECVET Siegel vergeben.

Was bedeutet nun dieses Siegel für Qualität von Lernaufenthalten im Ausland?

BBS II Göttingen: Volker Schmidt und Sibylle Meyer mit der ECVET-Auszeichnung (Foto Marleen Heumann)

BBS II Göttingen: Volker Schmidt und Sibylle Meyer mit der ECVET-Auszeichnung (Foto Marleen Heumann)

Lernaufenthalte im Ausland sind ein Mehrwert für die Ausbildung, denn sie erhöhen die Chancen für die Teilnehmer auf dem Arbeitsmarkt. Der Teilnehmer zeigt, dass er mobil und neugierig ist neues zu sehen und zu erlernen, dass er mutig ist auch mal seine Heimatstadt zu verlassen, um auch in anderen Ländern mehr über seine Branche zu erfahren. Den Firmen bringt es aufgeschlossenere und motivierter Mitarbeiter, die mit mehr Selbstbewusstsein und Kreativität den Beruf ausüben und sich sogar stärker mit ihrem Betrieb oder Unternehmen identifizieren. Auch sorgt ein Auslandsaufenthalt für mehr Toleranz und Aufgeschlossenheit in multikulturellen Teams. Während viele davon träumen mal ins Ausland zu gehen, bleiben gerade diejenigen an ihrem Arbeitsplatz und bei ihrem Arbeitgeber, die schon während der Ausbildung ins Ausland gehen konnten, da dieser Wunsch nicht mehr im Fokus steht. So ist ein Auslandsaufenthalt ein guter Weg um Personal zu binden und diesem Optionen aufzuzeigen, gerade wenn ein Unternehmen im internationalen Wettbewerb steht.

Die während einer Mobilität erworbenen beruflichen, sozialen und vor allem auch sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen sind bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sehr gefragt. Kompetenzen sollten verständlich beschrieben und im Herkunftsland anerkannt werden. Daher gilt der Qualitätssicherung in allen Phasen der Mobilität besondere Aufmerksamkeit. Mit dem Europäischen Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET) steht allen Akteurinnen und Akteuren ein Werkzeugkasten zur Verfügung, um den Erwerb von Lernergebnissen zu sichern. Die Nutzung von ECVET-Elementen steigert die Qualität von Auslandsaufenthalten. Das ECVET Siegel ist eine Plakette, welche an Bildungseinrichtungen verliehen wird und mit dem diese zeigen, dass sie auf Qualität und Nachhaltigkeit in der Auslandsmobilität setzen.

Wer kann ein ECVET Siegel erhalten?

Ein ECVET Siegel können Projektträger von Mobilitätsprojekten erhalten, die ECVET-Prinzipien und Instrumente anwenden und damit zur Steigerung des Lernerfolgs von Individuen ebenso wie zur Verbesserung der Zusammenarbeit in der Mobilitätspartnerschaft beitragen.

Sibylle Meyer

Aufbruchsstimmung in den BBS II Göttingen

„Hier geht was!“ – unter diesem Motto bewegt sich was in den BBS II Göttingen. Auf einmal werden verborgene Projekte bekannt und so stand die zweite Europass Mobilitätspassverleihung unter einem neuen Stern.

"Dich packt die Reiselust auch noch!"

„Dich packt die Reiselust auch noch!“

Göttingen. Bei der feierlichen Mobilitätspassverleihung in den BBS II Göttingen in Kooperation mit dem Förderverein GFT-Erasmus hielt der neue Schulleiter Bernd Wübbenhorst die Eröffnungsrede und wies in ihr darauf hin, wie wichtig Auslandserfahrungen für die jungen Menschen sind. Ein frischer Wind weht durch die Gänge der BBS II Göttingen und ebnet den Weg zur Internationalisierung der Schule. Den GFT-Erasmus e.V. einstampfen ist nicht im Sinne des neuen Schulleiters, viel mehr möchte er sich den Verein zur Förderung von Mobilitäten, d.h. zur Förderung von Auslandaufenthalten zu Nutze machen und diese auch in der Schule etablieren. 

Vorstand und Aufsichtsrat des GFT-Erasmus e.V. mit dem neuen Schulleiter

Vorstand und Aufsichtsrat des GFT-Erasmus e.V. mit dem neuen Schulleiter

Demnächst soll in den BBS II Göttingen ein Beratungsbüro für Auslandsaufenthalte eingerichtet werden, so dass der Verein auch öffentlich erreicht werden kann. Im gleichen Atemzug stellte Herr Wübbenhorst sich auch als zweiter Rechtsträger für EU-Projekte vor, durch die der GFT-Erasmus e.V. mehr Zuspruch für seine Arbeit bekommt. Weitere strategische Partnerschaften durch die die Schule noch mehr an Pluralität gewinnt schweben ihm vor. Mit Blumen erkannte er die Arbeit der Vorsitzenden Frau Sibylle Meyer, gleichzeitig Berufsschullehrerin der BBS II Göttingen an. Herr Wübbenhorst freut sich mit dem GFT-Erasmus e.V. den Titel „Europaschule“ anstreben zu können. Er persönlich findet es wichtig schon während der Ausbildung Erfahrungen im Ausland sammeln zu können, da so auch Sprachbarrieren abgebaut und Integration sowie Toleranz gefördert werden.

Mit diesen Worten leitete Herr Wübbenhorst zum Gastredner dem Göttinger Integrationsbeauftragten Isa Sandiraz über.

Der Göttinger Integrationsbeauftragte Isa Sandiraz

Der Göttinger Integrationsbeauftragte Isa Sandiraz

Dieser erzählte aus seiner eigenen Vita, wie schwer es für ihn war, sich im damals fremden Deutschland zu Recht zu finden und zu integrieren. Daher hält er die Arbeit und die vielen Projekte für Internationalisierung, Toleranz und Integration neuer Migranten und Flüchtlinge für positiv und wichtig. An diesem Tag erhielten 16 Teilnehmer ihren Europass Mobilität und zeigten in ihren Präsentationen sehr eindrucksvoll, wie sie im fremden Land ankamen, an einer fremden Arbeitsstelle aufgenommen und integriert wurden. Freundschaften entwickelten sich, die dazu führten, dass der eine oder andere jetzt eine neue Sprache lernt oder wieder zu Besuch ins Gastland fährt. Herr Sandiraz würdigte den Mut der Schüler sich dieser Erfahrungen zu stellen und Kompetenzen wie Toleranz und Aufgeschlossenheit zu entwickeln.

Im Folgenden stellten die Teilnehmer ihre Berufe und Aufenthaltsorte vor, so dass auch Interessierte einen Eindruck der Praktikumszeit bekommen konnten. So war die Quintessenz von René beispielsweise, das zum einen Spanier gar nicht anders sind als wir und zum anderen es auch in Spanien selbst es nicht anders ist.

Zwei Teilnehmerinnen, die in Großbritannien waren

Zwei Teilnehmerinnen, die in Großbritannien waren

Den Europass in den Berufsfeldern Elektroniker für Geräte und Systeme, Mediengestalter für Print und Design, Gestaltungstechnischer Assistenten und Biologielaboranten erhielten: Marco Wagner (7 Monate-Irland), Nancy Ritter (3 Wochen-Norwegen), Johanna Gümpel (6 Wochen-Großbritannien), Jonas Coesfeld (3 Monate-Großbritannien), René Jacke (5 Wochen-Spanien), Marlyn Thölken (6 Monate-Schweden),  Jessie Gommlich (6 Monate-Schweden), Philipp Belau (3 Wochen-Norwegen), Carolin Schmidt (3 Wochen-Norwegen), Lucas Linke-Harenkamp (3 Wochen-Norwegen), Nora Fischer (6 Wochen – Großbritannien), Tessa Stein (4 Monate – Schweden).

vier Teilnehmer, die in Norwegen waren

vier Teilnehmer, die in Norwegen waren

Erstmalig haben auch Bildungspersonal und Ausbilder an diesem Programm teilgenommen. Herr Schmidt und Herr Vohl aus dem Bereich Mediengestaltung nach Norwegen.

Marco Recke als Ausbilder und Begleiter nach Norwegen. Sibylle Meyer zur Vorbereitung für weitere Kooperationen und Projektgestaltungen nach Italien und Spanien.

drei Teilnehmer, die in Spanien, Großbritannien und Irland waren

drei Teilnehmer, die in Spanien, Großbritannien und Irland waren

Die ansprechenden und exemplarischen Präsentationen der Schüler machten vielen Mut selbst mal über einen Auslandsaufenthalt nachzudenken. Im Anschluss erhielten die Teilnehmer ihre Zertifikate für das zuvor gemachte interkulturelle Training sowie den vierseitigen Europass Mobilität mit ausführlichen Kompetenzbeschreibungen.

Besonders erfreulich war die Beteiligung von Firmen, die es im Jahr 2015/2016 Auszubildenden ermöglicht haben, schon während der Ausbildungszeit diese Erfahrungen zu sammeln. Auch stellten diese Firmen fest, dass sie durch den Auslandsaufenthalt ihren Auszubildenden nicht, wie von manchen befürchtet, verloren sondern im Gegenteil die Auszubildenden mutigere und aufgeschlossener zurückkamen. Für die nächsten Jahre hoffen wir hier noch mehr regionale Betriebe zu finden, die diesen Weg gehen.

Sibylle Meyer

Auf ein Wiedersehen…

Nun bin ich seit einer Woche wieder zu Hause in Deutschland.

Es ist unglaublich, wie schnell diese sechs Wochen vergangen sind. Es kommt mir vor als wäre ich gestern erst in den Flieger nach England gestiegen. Ich habe in diesen sechs Wochen so viel erlebt und gelernt und möchte auf diesem Weg mich bei allen bedanken, die mir diese Erfahrung ermöglicht haben.

Ich erinnere mich daran wie nervös ich war als das Flugzeug landete, ich die Gastfamilie das erste Mal sah, an meinen ersten Arbeitstag, an meine neuen Freunde, das Rugby Match, an die Wochenendtrips…

Alle meine Erinnerungen an England sind ausnahmslos positiv.

In den sechs Wochen gab es keinen Moment in dem ich traurig war oder zurück nach Deutschland wollte. Im Gegenteil. Nora meinte zu mir wenn ich nicht mitkomme schleift sie mich ins Flugzeug hinein.

Schon jetzt merke ich das England viel in meinem Leben ändern wird. Ich fühle mich selbstsicherer und habe Freunde an der englischen Sprache gefunden. Bis jetzt konnte ich mir nie vorstellen irgendwann einmal ins Ausland zu gehen und dort zu arbeiten und zu leben. Aber mir haben die Kultur und das Leben so gut gefallen, das ich begonnen habe darüber nachzudenken. Immerhin hat mir mein Praktikumsbetrieb vorgeschlagen, dass ich jederzeit zurückkommen kann, um bei ihnen zu arbeiten. Wer weiß, vielleicht erstelle ich in ein paar Jahren Plattformen mit Rides für sie. Immerhin wollen sie mir auch Aufträge nach Deutschland schicken.

Johanna und ihre Kollegen

Johanna und ihre Kollegen

Mir sind meine Arbeitskollegen und Freunde aus Worcester ans Herz gewachsen. Der Abschied von ihnen viel mir sehr schwer. Seit dem ich zurück aus Worcester bin, schreiben wir täglich und reden abends über Video Call. Sie haben mich gefragt, ob ich irgendwann wieder zurück komme, sie alle besuchen. Daraufhin haben wir uns überlegt wann wir alle Zeit haben und ich habe nach Flügen geschaut.

Tickets sind gebucht und in 4 Monaten heißt es für mich „Willkommen zurück in Worcester“…

Johanna und ihr Freund

Johanna und ihr Freund

Johanna