Göttingen. Der GFT-Erasmus e.V. als Förderverein für Aus- und Weiterbildung der BBS II Göttingen ist am 29.09.2016 mit dem ECVET Siegel (European Creditsystem for Vocational Education & Training-Siegel) ausgezeichnet worden. Das ECVET-Siegel erhalten Einrichtungen, die berufliche Auslandsaufenthalte unter Anwendung von ECVET-Prinzipien und -Instrumenten zur Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit organisieren.
Während in letzter Zeit immer mehr Schulen den niedersächsischen Titel „Europaschule“ anstreben, arbeitet die BBS II Göttingen zusammen mit dem GFT-Erasmus e.V. fleißig an der Internationalisierung von Schule und baut seine Kompetenzen nicht nur im Bereich „Europa“, sondern auch global aus. Das ECVET Siegel ist eine Auszeichnung, mit der Bildungseinrichtungen, die Auslandsaufenthalte organisieren, auch nach außen ihre Nachhaltigkeit zeigen können. Gerade in den skandinavischen Ländern, wie z.B. Finnland, wird bei der Zusammenarbeit auf dieses Siegel geachtet. Laut der PISA-Studie gehören gerade die finnischen Schulen zu dem erfolgreichen Drittel. Das EU-Siegel zeigt, dass wir, der GFT-Erasmus e.V., und die BBS II Göttingen nicht nur Teilnehmer für einen bestimmten Zeitraum ins Ausland transferieren. Es zeigt vor allem, dass wir dies mit einem nachhaltigen Programm und nach EU-Richtlinien unter Verwendung der ECVET-Prinzipien und ECVET-Instrumente zur Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit von Mobilitätsmaßnahmen tun. Das Siegel wird noch nicht lange vergeben, daher sind wir mächtig stolz seit Gründung 2014 zusammen mit der BBS II Göttingen zu den 12 Einrichtungen zu gehören, die sich um dieses Siegel beworben haben. Nach Abschluss der Begutachtung hat die Nationale Agentur (NA) beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) an insgesamt 9 Einrichtungen das ECVET Siegel vergeben.
Was bedeutet nun dieses Siegel für Qualität von Lernaufenthalten im Ausland?
Lernaufenthalte im Ausland sind ein Mehrwert für die Ausbildung, denn sie erhöhen die Chancen für die Teilnehmer auf dem Arbeitsmarkt. Der Teilnehmer zeigt, dass er mobil und neugierig ist neues zu sehen und zu erlernen, dass er mutig ist auch mal seine Heimatstadt zu verlassen, um auch in anderen Ländern mehr über seine Branche zu erfahren. Den Firmen bringt es aufgeschlossenere und motivierter Mitarbeiter, die mit mehr Selbstbewusstsein und Kreativität den Beruf ausüben und sich sogar stärker mit ihrem Betrieb oder Unternehmen identifizieren. Auch sorgt ein Auslandsaufenthalt für mehr Toleranz und Aufgeschlossenheit in multikulturellen Teams. Während viele davon träumen mal ins Ausland zu gehen, bleiben gerade diejenigen an ihrem Arbeitsplatz und bei ihrem Arbeitgeber, die schon während der Ausbildung ins Ausland gehen konnten, da dieser Wunsch nicht mehr im Fokus steht. So ist ein Auslandsaufenthalt ein guter Weg um Personal zu binden und diesem Optionen aufzuzeigen, gerade wenn ein Unternehmen im internationalen Wettbewerb steht.
Die während einer Mobilität erworbenen beruflichen, sozialen und vor allem auch sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen sind bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sehr gefragt. Kompetenzen sollten verständlich beschrieben und im Herkunftsland anerkannt werden. Daher gilt der Qualitätssicherung in allen Phasen der Mobilität besondere Aufmerksamkeit. Mit dem Europäischen Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET) steht allen Akteurinnen und Akteuren ein Werkzeugkasten zur Verfügung, um den Erwerb von Lernergebnissen zu sichern. Die Nutzung von ECVET-Elementen steigert die Qualität von Auslandsaufenthalten. Das ECVET Siegel ist eine Plakette, welche an Bildungseinrichtungen verliehen wird und mit dem diese zeigen, dass sie auf Qualität und Nachhaltigkeit in der Auslandsmobilität setzen.
Wer kann ein ECVET Siegel erhalten?
Ein ECVET Siegel können Projektträger von Mobilitätsprojekten erhalten, die ECVET-Prinzipien und Instrumente anwenden und damit zur Steigerung des Lernerfolgs von Individuen ebenso wie zur Verbesserung der Zusammenarbeit in der Mobilitätspartnerschaft beitragen.
Sibylle Meyer