Auf nach Schweden: Trotz Übergepäck keine Bruchlandung

Göttingen-Frankfurt/Main-Stockholm-Umeå

Heute war es endlich soweit. Der große Tag der Reise nach Schweden, genauer gesagt Umeå, stand bevor. Mitten in der Nacht, noch völlig verschlafen, machten wir uns auf den Weg zum Frankfurter Airport. Kaum dort angekommen, die Boarding Pässe ausgedruckt und die Koffer abgegeben, hieß es auch schon Abschied nehmen von den Liebsten, die uns so zahlreich zum Flughafen begleitet hatten. Unwohlsein, Ungewissheit, aber auch die Neugier auf etwas komplett Neues begleitete uns zur Sicherheitskontrolle, wo eine Bastellschere zu leichter Aufregung  und zu einer kurzen Verzögerung führte.

Auf dem Weg nach Umeå.

Auf dem Weg nach Umeå.

Endlich am Gate angekommen (es war eine gefühlte Weltreise), verzögerte sich der Abflug auf Grund eines Personalmangels um eine halbe Stunde. Ein Sandwich als kleine Stärkung und ein Erfrischungsgetränk im Flugzeug verlieh uns neue Kräfte. So konnten wir unser Gepäck von einem Ende des Stockholmer Flughafens zum Anderen befördern. Ab jetzt hieß es, goodbye Deutsch und Euro, hallo Englisch, Schwedisch und Kronen. Davon völlig fertig, machten wir erst mal ein Nickerchen im Wartebereich des Gates vom Flug nach Umeå. Kaum aufgewacht, überkam uns der Hunger und wir gönnten uns Luxussandwishes für 73 SEK (7,92€). Mit einer kleinen, niedlichen Maschine und wunderschönen Wetter ging es dann in ca. 1 Stunde von Stockholm nach Umeå, in der wir die Aussicht sehr genossen.

Landeanflug auf Umeå.

Landeanflug auf Umeå.

Strahlender Sonnenschein und unsere Professoren empfingen uns am süßen Flughafen von Umeå. Wir fühlten uns von Anfang an herzlich empfangen und in guten Händen. Das Abenteuer Auslandspraktikum in Schweden kann beginnen.

Maren, Luisa & Johanna

Newcomer in Sachen ErasmusPlus

Göttingen. Lernen an der Universität Uppsala, Universität Umeå in Schweden und in England bei der Firma Modus Creative ist erstmalig auch Schülerinnen aus der BBS II Göttingen möglich. 

Fünf Schülerinnen von den BBS II Göttingen nehmen an Europas beliebtestem Bildungsprogramm teil und starten auch gleich mit Langzeitpraktika. Zu den Newcomern zählen die Initiatorin Studienrätin Sibylle Meyer, die das Projekt vorrangig betreut und fünf sehr engagierte Schülerinnen aus dem Ausbildungsberuf des Biologielaboranten (Luisa, Daniela, Johanna und Maren) und unserer zweijährigen Berufsfachschule zur Gestaltungstechnischen Assistentin (Frederike). Gemeinsam machen wir uns auf und erkunden die Neuerungen der EU-Kommission, die uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Viele Hilfen wurden zugesagt und versprochen, doch scheint momentan das Motto: „Hilfe zur Selbsthilfe“ vorrangig zu sein! – Wir wollen hier aber nicht klagen, sondern uns mit den Schülern freuen!

Der August naht und wir sind gespannt, welche aufregenden Berichte uns von den fünf Schülerinnen erreichen werden.

Schüler der BBS II Göttingen finden es Spitze ein Auslandpraktikum machen zu können.

Schüler der BBS II Göttingen finden es Spitze ein Auslandpraktikum machen zu können.

Auch die BBS II Göttingen möchten mit Hilfe des Vereins „Göttinger-Freizeit-Treff-Erasmus e.V“ an Europas beliebtem Bildungsprogramm „ErasmusPlus“ teilnehmen. Es sind nicht nur strategische Schulpartnerschaften nach Norwegen, Finnland, Schweden, Norditalien, England und Polen aufgebaut worden. In diesem Jahr sollen erstmalig Langzeitpraktikanten versuchsweise in ihren Fachbereichen für wenigstens zwei bis sechs Monate ins europäische Ausland reisen und lernen. Auf diesem Gebiet sind die BBS II Göttingen aber auch der Göttinger-Freizeit-Treff-Erasmus e.V. absolute Newcomer. Bisher ist es nur Hochschulen möglich gewesen Studenten über vier Wochen hinaus ins Ausland zu schicken. Nun wird es erstmalig auch einer Berufsschule gelingen hier Erfahrungen zu sammeln. Wir setzen sogar noch einen drauf. Erstmalig ermöglichen wir im Zuge „Lebenslangen Lernens“ auch einer Berufsfachschülerin nach bestandener zweijähriger Berufsfachschule ein Auslandspraktikum. Das Praktikum wird zum Teil für ihren Fachoberschulabschluss anerkannt werden. Auch auf diesem Gebiet bewegen wir uns als Newcomer!

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ (Erich Kästner)

Links:

http://www.bmbf.de/de/23124.php

http://www.erasmusplus.de/

Sibylle Meyer

Unser Moodle

Warum wir uns für Moodle entschieden haben?

Damit wir unsere Auszubildenden, Projekte und Kursteilnehmer möglichst gut betreuen können, haben wir uns für LCMS „Moodle“ entschieden und arbeiten auch noch mit dem Autorensystem „eXelearning“. Diese Systeme helfen uns den Teilnehmern ein optimales Lernmanagement-System zur Verfügung zu stellen, mit denen auch im Ausland „Lernmodule“ mit Lernüberprüfungen durchgeführt werden können.

Auch ist es uns so möglich mit unseren Partnern im Ausland gemeinsam an Projekten zu arbeiten.

Moodle – was heißt das?

Moodle, ausgesprochen wie Nudel mit M, ist ein Akronym, ein Wort, das aus einer Abkürzung entstanden ist und inzwischen wie „googeln“ auch als Verb gebraucht wird: ich moodle, du moodelst, sie moodelt – wir moodeln.

Seit Januar 2014 wird also beim GFT-Erasmus e.V. und an meiner Schule, BBS II Göttingen, nicht nur gegoogelt, sondern auch gemoodelt – die Lehrer vermoodeln Übungen und Informationen, die Auszubildende, Kursteilnehmer, Schüler moodeln sich ein oder aus, meist ohne genau zu wissen, was dieses neue Kunstwort eigentlich bedeutet.

M.O.O.D.L.E. – steht das etwa für: Manchmal organisieren oder denken Lehrer Entsetzliches? Ganz nah dran…

Wie alle modernen Begriffe aus der Welt der digitalen Kommunikation kommt auch dieses Wort aus dem Englischen und bedeutet ursprünglich

Modular object-orientated dynamic learning environment.

Aha – und was heißt das? Es handelt sich um eine dynamische Lernumgebung in Form von online gestellten interaktiven Informations- und Lernkursen, die sowohl von der Schule als auch vom heimischen PC mit Internetanschluss aus genutzt werden können.

Wer hat’s erfunden?

Der erste Prototyp von Moodle wurden 1999 von dem australischen Informatiker und Pädagogen Dr. Martin Dougiamas entwickelt. Bei Australien und Schule denkt man sofort an das Lernen im Outback – an Schüler, die über Funk und Radio auf Grund ihrer abgelegenen Wohnsituation am Fernunterricht teilnehmen. Das Internet hat diese Art des Lernens revolutioniert und so ist es kein Wunder, dass ein Australier auf die Idee kam, ein Lernmanagementsystem zu entwickeln, das heute als open-source-software seinen Siegeszug um die ganze Welt antritt. Der Grundgedanke, das sogenannte Blended Learning, also eine Mischform aus Präsenz- und Distanzlernen, fand über die Erwachsenenbildung und Universitäten nun auch Einzug in die Schulen. Und irgendwie ist das ja besonders für unsere Schule auch recht passend: Ist Neustadt, ist unser Gymnasium für unseren Schulträger nicht auch so etwas wie das Outback hoch droben im undurchdringlichen schwarzen Walde, ein Zonenrandgebiet des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, über das man nicht richtig viel und vor allem nicht viel Richtiges weiß?

Worin besteht der Unterschied zu einer normalen Web-Präsenz, also beispielsweise der unserer Homepage?

Wer zum Beispiel Interesse an Berichten von Auszubildenden hat, Projekttermine erfahren will oder Bilder und Kritiken der Projekte einsehen will, muss nur auf unsere Homepage oder Blog gehen/surfen – dort erhält er von überall in der Welt aus ­– von München, Hamburg, New York, Paris und auch von Leer ­ – öffentlich zugänglich alle gewünschten Informationen.

Mit moodle ist das etwas anderes: Hier hinein gelangt man nur mit einem persönlichen Passwort – und das aus zweierlei Gründen:

Zum einen sind die Teilnehmer dadurch datenschutzrechtlich geschützt – kein Außenstehender kann ihre dort eventuell sichtbaren Email-Adressen oder andere persönliche Daten wie Name oder Schulzugehörigkeit einsehen. Zum anderen ist aus urheberrechtlicher Sicht durch die geschlossenen Kursräume manches an „Veröffentlichung“ erlaubt, was im frei zugänglichen Internet verboten bzw. strafbar ist. Entsprechende Schrankenregelungen des Urheberrechts und Gesamtverträge des Landes Niedersachsen mit den Rechteverwertern ermöglichen also ein Arbeiten mit digitalisierten Materialien fast wie mit Büchern und Kopien im „Klassen-„Zimmer.

Und das hat erhebliche Vorteile. Was hier an Informationen abgelegt ist, kann nicht auf dem Weg nach Hause oder in den Untiefen eines „Schulranzens“ verloren gehen – es ist jederzeit neu abrufbar. Neben bereitgestellten Informationen, Terminen usw. finden sich dort aber auch je nach Fach und Nutzung des moodle-Kurses auch dem Seminar oder den Unterricht ergänzende, interaktive Übungen, vom Lehrer erstellt, wie Lückentexte, Kreuzworträtsel, Zuordnungsübungen, Tests – alles mit Ergebniskontrolle und Lösungen.

Für fortgeschrittene Lerner werden dann eher die Möglichkeiten der online-Zusammenarbeit für Referate oder Präsentationen interessant. Was unter dem Schlagwort Web 2.0 seit einiger Zeit durch die Medien geistert, kann hier zum Einsatz kommen: Das Arbeiten mit eigenen wikis (siehe wikipedia), das Erstellen eines Glossars, der gedankliche Austausch in sicheren Chats, Foren und über das integrierte Messenger-System. Und das alles arbeitsteilig, zeitversetzt, räumlich und zeitlich ungebunden – von der Schule aus genauso möglich wie von zu Hause oder aus dem Urlaub in Spanien oder Mexiko. Auch die Zusammenarbeit mit unseren internationalen Projekt- und Austauschpartnern in Schweden, Italien, Norwegen, England, Finnland, Griechenland, Polen oder Kroatien sind so problemlos möglich.

Mittlerweile arbeiten die meisten Universitäten mit moodle oder verwandten Plattformen, so dass bei uns auch ein Stück Propädeutik für das Studium geleistet wird – non scolae, sed vitae discimus!

Kann ich auch als Mitglied oder ehemaliger Teilnehmer das GFT-Erasmus-Moodle nutzen?

Ja, manche Kurse sind über ein allgemeines Passwort allen Mitgliedern der Mitgliedergemeinschaft zugänglich, wenn dies aus urheberrechtlichen Gesichtspunkten möglich ist.

So gibt es beispielsweise frei zugängliche Informationen über GFS, Hilfen für den Umgang mit dem Computer, aber auch allgemeine Informationen und Links zu schulrelevanten Themen.

Für Ehemalige befindet sich gerade eine Email-Adressdatenbank im Aufbau.

Muss man denn als Verein auf jeden Zug aufspringen? Sind unsere Mitglieder nicht sowieso schon durch die Medien zu sehr negativ beeinflusst?

Unsere Aufgabe ist es Auszubildende, Berufseinsteiger, Lehrende und Lernende möglichst gut zu betreuen.  Daher sehen wir es auch als unsere Aufgabe  unseren Kursteilnehmern, Azubis und Schülern einen verantwortlichen und sinnvollen Umgang mit den Medien zu ermöglichen/lehren. Und schöner kann man es abschließend nicht ausdrücken:

„Wenn der Wind der technischen Entwicklungen weht, dann kann man versuchen, das eigene Terrain mit einer Mauer zu schützen; oder man baut Windmühlen, um den Wind zu nutzen.“ (Euler)

Viel Erfolg beim Nutzen dieser ergiebigen Windenergie!

Sibylle Meyer