Mein Fazit zu Oslo – Norwegen

 

Anfangs stand ich dem Auslandsaufenthalt und der Reise nach Norwegen sehr skeptisch gegenüber. Ich war mir unsicher, ob es das richte für mich sei, ob ich die richtige Person für einen Auslandspraktikum bin, ob ich Heimweh bekomme, ob ich die Arbeitsanforderungen auf Englisch richtig verstehe und zufriedenstellend erfüllen kann…

Nach langem Hin- und Her Überlegen entschied ich mich für 3 Monate in einem anderen Land -Norwegen zu leben und zu eindrucksvolle-natur-lofoten5arbeiten.

Von Schülerinnen, die bereits an einem Austausch teilgenommen haben, habe ich gehört, dass es sich für drei Monate nicht lohnen wird, an einem Austausch teilzunehmen. Mir wurden mehrere Gründe dafür genannt, sechs Monate in einem anderen Betrieb zu verbringen.

Hier die genannten Gründe:

  • Einarbeitungsphase: Nach drei Monaten ist man erst so richtig drin in der Thematik
  • selbständiges Arbeiten: Man kann gerade anfangen selbständig zu arbeiten und dann ist die Zeit auch schon vorbei
  • Zusammenhänge verstehen
  • Freunde finden: Man gewöhnt sich an andere Kulturen und Nationalitäten, lernt sie kennen und freundet sich an
  • Land und Leute kennenlernen

Diesen Punkten kann ich nicht ganz zustimmen. Natürlich hat man in sechs Monaten deutlich mehr Zeit, herum zu reisen, Leute kennenzulernen und sich zurechtzufinden. Wer aber schon von Anfang an skeptisch ist, so wie es bei mir war, für den reichen auch drei Monate (meiner Meinung nach). Ich hatte großes Glück, dass ich sehr schnell alleine und selbstständig arbeiten konnte und durfte, was aber sicherlich auch an meiner sehr netten und angergierten „Chefin Mari“ lag.  Mari konnte sehr gut erklären und verständlich vermitteln. Ist der Aufenthalt zeitlich eingeschränkt, sollte man immer alles meindrucksvolle-natur-lofoten2itschreiben und sich auch selbst über weitere Hintergründe informieren, dann reichen auch drei Monate völlig aus, um die Thematik zu verstehen und gut mitarbeiten zu können.

Auch hatte ich die Möglichkeit, Land und Leute kennenzulernen und ein wenig herumzureisen. Was für mich ausreichend war. Das ist natürlich aber auch Geschmackssache.

Mein abschließendes Fazit also, ist, dass es sich auch für drei Monate lohnt, an einem Austausch teilzunehmen. Außerdem bin ich mehr als Zufrieden mit meiner Entscheidung, nach Norwegen gereist zu sein. Es hat mich sowohl sprachlich, als auch menschlich positiv beeinflusst. Mein Englisch hat sich verbessert und es fällt mir viel leichter, mich mit anderen auf Englisch zu unterhalten. Zu dem bin ich selbständiger und selbstbewusster geworden und konnte meine beruflichen Kenntnisse erweitern. In Göttingen arbeite ich in der allgemeinen Pflanzenpathologie und Pflanzenzucht, in Oslo in der Molekularbiologie. Ein ganz anderer Einsatzbereich, so dass ich so die Möglichkeit hatte meinen beruflichen Horizont zu erweitern. Ich finde das sehr wichtig, gerade in der Ausbildung so viel wie möglich kennenzulernen, um seine beruflichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Ich würde nun jederzeit wieder so entscheiden.

Marie

Ein EU-Siegel für Qualität und Nachhaltigkeit (ECVET)

Das EU-Siegel für ECVET - nun in den BBS II Göttingen, Godehardstr. 11, 37081 Göttingen

Das EU-Siegel für ECVET – nun in den BBS II Göttingen, Godehardstr. 11, 37081 Göttingen

Göttingen. Der GFT-Erasmus e.V. als Förderverein für Aus- und Weiterbildung der BBS II Göttingen ist am 29.09.2016 mit dem ECVET Siegel (European Creditsystem for Vocational Education & Training-Siegel) ausgezeichnet worden. Das ECVET-Siegel erhalten Einrichtungen, die berufliche Auslandsaufenthalte unter Anwendung von ECVET-Prinzipien und -Instrumenten zur Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit organisieren.

Während in letzter Zeit immer mehr Schulen den niedersächsischen Titel „Europaschule“ anstreben, arbeitet die BBS II Göttingen zusammen mit dem GFT-Erasmus e.V. fleißig an der Internationalisierung von Schule und baut seine Kompetenzen nicht nur im Bereich „Europa“, sondern auch global aus. Das ECVET Siegel ist eine Auszeichnung, mit der Bildungseinrichtungen, die Auslandsaufenthalte organisieren, auch nach außen ihre Nachhaltigkeit zeigen können. Gerade in den skandinavischen Ländern, wie z.B. Finnland, wird bei der Zusammenarbeit auf dieses Siegel geachtet. Laut der PISA-Studie gehören gerade die finnischen Schulen zu dem erfolgreichen Drittel. Das EU-Siegel zeigt, dass wir, der GFT-Erasmus e.V., und die BBS II Göttingen nicht nur Teilnehmer für einen bestimmten Zeitraum ins Ausland transferieren. Es zeigt vor allem, dass wir dies mit einem nachhaltigen Programm und nach EU-Richtlinien unter Verwendung der ECVET-Prinzipien und ECVET-Instrumente zur Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit von Mobilitätsmaßnahmen tun. Das Siegel wird noch nicht lange vergeben, daher sind wir mächtig stolz seit Gründung 2014 zusammen mit der BBS II Göttingen zu den 12 Einrichtungen zu gehören, die sich um dieses Siegel beworben haben. Nach Abschluss der Begutachtung hat die Nationale Agentur (NA) beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) an insgesamt 9 Einrichtungen das ECVET Siegel vergeben.

Was bedeutet nun dieses Siegel für Qualität von Lernaufenthalten im Ausland?

BBS II Göttingen: Volker Schmidt und Sibylle Meyer mit der ECVET-Auszeichnung (Foto Marleen Heumann)

BBS II Göttingen: Volker Schmidt und Sibylle Meyer mit der ECVET-Auszeichnung (Foto Marleen Heumann)

Lernaufenthalte im Ausland sind ein Mehrwert für die Ausbildung, denn sie erhöhen die Chancen für die Teilnehmer auf dem Arbeitsmarkt. Der Teilnehmer zeigt, dass er mobil und neugierig ist neues zu sehen und zu erlernen, dass er mutig ist auch mal seine Heimatstadt zu verlassen, um auch in anderen Ländern mehr über seine Branche zu erfahren. Den Firmen bringt es aufgeschlossenere und motivierter Mitarbeiter, die mit mehr Selbstbewusstsein und Kreativität den Beruf ausüben und sich sogar stärker mit ihrem Betrieb oder Unternehmen identifizieren. Auch sorgt ein Auslandsaufenthalt für mehr Toleranz und Aufgeschlossenheit in multikulturellen Teams. Während viele davon träumen mal ins Ausland zu gehen, bleiben gerade diejenigen an ihrem Arbeitsplatz und bei ihrem Arbeitgeber, die schon während der Ausbildung ins Ausland gehen konnten, da dieser Wunsch nicht mehr im Fokus steht. So ist ein Auslandsaufenthalt ein guter Weg um Personal zu binden und diesem Optionen aufzuzeigen, gerade wenn ein Unternehmen im internationalen Wettbewerb steht.

Die während einer Mobilität erworbenen beruflichen, sozialen und vor allem auch sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen sind bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sehr gefragt. Kompetenzen sollten verständlich beschrieben und im Herkunftsland anerkannt werden. Daher gilt der Qualitätssicherung in allen Phasen der Mobilität besondere Aufmerksamkeit. Mit dem Europäischen Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET) steht allen Akteurinnen und Akteuren ein Werkzeugkasten zur Verfügung, um den Erwerb von Lernergebnissen zu sichern. Die Nutzung von ECVET-Elementen steigert die Qualität von Auslandsaufenthalten. Das ECVET Siegel ist eine Plakette, welche an Bildungseinrichtungen verliehen wird und mit dem diese zeigen, dass sie auf Qualität und Nachhaltigkeit in der Auslandsmobilität setzen.

Wer kann ein ECVET Siegel erhalten?

Ein ECVET Siegel können Projektträger von Mobilitätsprojekten erhalten, die ECVET-Prinzipien und Instrumente anwenden und damit zur Steigerung des Lernerfolgs von Individuen ebenso wie zur Verbesserung der Zusammenarbeit in der Mobilitätspartnerschaft beitragen.

Sibylle Meyer

Aufbruchsstimmung in den BBS II Göttingen

„Hier geht was!“ – unter diesem Motto bewegt sich was in den BBS II Göttingen. Auf einmal werden verborgene Projekte bekannt und so stand die zweite Europass Mobilitätspassverleihung unter einem neuen Stern.

"Dich packt die Reiselust auch noch!"

„Dich packt die Reiselust auch noch!“

Göttingen. Bei der feierlichen Mobilitätspassverleihung in den BBS II Göttingen in Kooperation mit dem Förderverein GFT-Erasmus hielt der neue Schulleiter Bernd Wübbenhorst die Eröffnungsrede und wies in ihr darauf hin, wie wichtig Auslandserfahrungen für die jungen Menschen sind. Ein frischer Wind weht durch die Gänge der BBS II Göttingen und ebnet den Weg zur Internationalisierung der Schule. Den GFT-Erasmus e.V. einstampfen ist nicht im Sinne des neuen Schulleiters, viel mehr möchte er sich den Verein zur Förderung von Mobilitäten, d.h. zur Förderung von Auslandaufenthalten zu Nutze machen und diese auch in der Schule etablieren. 

Vorstand und Aufsichtsrat des GFT-Erasmus e.V. mit dem neuen Schulleiter

Vorstand und Aufsichtsrat des GFT-Erasmus e.V. mit dem neuen Schulleiter

Demnächst soll in den BBS II Göttingen ein Beratungsbüro für Auslandsaufenthalte eingerichtet werden, so dass der Verein auch öffentlich erreicht werden kann. Im gleichen Atemzug stellte Herr Wübbenhorst sich auch als zweiter Rechtsträger für EU-Projekte vor, durch die der GFT-Erasmus e.V. mehr Zuspruch für seine Arbeit bekommt. Weitere strategische Partnerschaften durch die die Schule noch mehr an Pluralität gewinnt schweben ihm vor. Mit Blumen erkannte er die Arbeit der Vorsitzenden Frau Sibylle Meyer, gleichzeitig Berufsschullehrerin der BBS II Göttingen an. Herr Wübbenhorst freut sich mit dem GFT-Erasmus e.V. den Titel „Europaschule“ anstreben zu können. Er persönlich findet es wichtig schon während der Ausbildung Erfahrungen im Ausland sammeln zu können, da so auch Sprachbarrieren abgebaut und Integration sowie Toleranz gefördert werden.

Mit diesen Worten leitete Herr Wübbenhorst zum Gastredner dem Göttinger Integrationsbeauftragten Isa Sandiraz über.

Der Göttinger Integrationsbeauftragte Isa Sandiraz

Der Göttinger Integrationsbeauftragte Isa Sandiraz

Dieser erzählte aus seiner eigenen Vita, wie schwer es für ihn war, sich im damals fremden Deutschland zu Recht zu finden und zu integrieren. Daher hält er die Arbeit und die vielen Projekte für Internationalisierung, Toleranz und Integration neuer Migranten und Flüchtlinge für positiv und wichtig. An diesem Tag erhielten 16 Teilnehmer ihren Europass Mobilität und zeigten in ihren Präsentationen sehr eindrucksvoll, wie sie im fremden Land ankamen, an einer fremden Arbeitsstelle aufgenommen und integriert wurden. Freundschaften entwickelten sich, die dazu führten, dass der eine oder andere jetzt eine neue Sprache lernt oder wieder zu Besuch ins Gastland fährt. Herr Sandiraz würdigte den Mut der Schüler sich dieser Erfahrungen zu stellen und Kompetenzen wie Toleranz und Aufgeschlossenheit zu entwickeln.

Im Folgenden stellten die Teilnehmer ihre Berufe und Aufenthaltsorte vor, so dass auch Interessierte einen Eindruck der Praktikumszeit bekommen konnten. So war die Quintessenz von René beispielsweise, das zum einen Spanier gar nicht anders sind als wir und zum anderen es auch in Spanien selbst es nicht anders ist.

Zwei Teilnehmerinnen, die in Großbritannien waren

Zwei Teilnehmerinnen, die in Großbritannien waren

Den Europass in den Berufsfeldern Elektroniker für Geräte und Systeme, Mediengestalter für Print und Design, Gestaltungstechnischer Assistenten und Biologielaboranten erhielten: Marco Wagner (7 Monate-Irland), Nancy Ritter (3 Wochen-Norwegen), Johanna Gümpel (6 Wochen-Großbritannien), Jonas Coesfeld (3 Monate-Großbritannien), René Jacke (5 Wochen-Spanien), Marlyn Thölken (6 Monate-Schweden),  Jessie Gommlich (6 Monate-Schweden), Philipp Belau (3 Wochen-Norwegen), Carolin Schmidt (3 Wochen-Norwegen), Lucas Linke-Harenkamp (3 Wochen-Norwegen), Nora Fischer (6 Wochen – Großbritannien), Tessa Stein (4 Monate – Schweden).

vier Teilnehmer, die in Norwegen waren

vier Teilnehmer, die in Norwegen waren

Erstmalig haben auch Bildungspersonal und Ausbilder an diesem Programm teilgenommen. Herr Schmidt und Herr Vohl aus dem Bereich Mediengestaltung nach Norwegen.

Marco Recke als Ausbilder und Begleiter nach Norwegen. Sibylle Meyer zur Vorbereitung für weitere Kooperationen und Projektgestaltungen nach Italien und Spanien.

drei Teilnehmer, die in Spanien, Großbritannien und Irland waren

drei Teilnehmer, die in Spanien, Großbritannien und Irland waren

Die ansprechenden und exemplarischen Präsentationen der Schüler machten vielen Mut selbst mal über einen Auslandsaufenthalt nachzudenken. Im Anschluss erhielten die Teilnehmer ihre Zertifikate für das zuvor gemachte interkulturelle Training sowie den vierseitigen Europass Mobilität mit ausführlichen Kompetenzbeschreibungen.

Besonders erfreulich war die Beteiligung von Firmen, die es im Jahr 2015/2016 Auszubildenden ermöglicht haben, schon während der Ausbildungszeit diese Erfahrungen zu sammeln. Auch stellten diese Firmen fest, dass sie durch den Auslandsaufenthalt ihren Auszubildenden nicht, wie von manchen befürchtet, verloren sondern im Gegenteil die Auszubildenden mutigere und aufgeschlossener zurückkamen. Für die nächsten Jahre hoffen wir hier noch mehr regionale Betriebe zu finden, die diesen Weg gehen.

Sibylle Meyer